Im Flow-Zustand
Wer es kennt, weiß wie schön und befriedigend es ist: Man tut etwas mit solcher Freude und Leichtigkeit, voll konzentriert und fokussiert, dass man Zeit und Raum darüber vergisst. Der Psychologe Mihály Csikszentmihályi (emeritierter Professor an der University of Chicago) prägte dafür den Begriff FLOW.
Letzte Woche plagte ich mich zeitweise mit Demotiviertheit. Irgendwie schien nichts weiterzugehen, mein Hirn war mehr oder weniger im Stand-by-Modus (nachzulesen hier). Die Wende brachte ein sehr inspirierender und lustvoller Austausch mit zwei Freundinnen, die gleichzeitig Kolleginnen, die gleichzeitig wichtige persönliche Beraterinnen sind. Wir treffen einander seit dem Lock-Down einmal pro Woche online, um uns unter anderem gegenseitig aus diversen Demotivations-Zuständen zu retten. Solche »Unterstützungs-Netzwerke« kann ich übrigens sehr empfehlen.
Seitdem bin ich wieder mit Schwung und Verve dabei, mein Business weiterzuentwickeln, findige Ideen zu schmieden – und meine neue Website mit den passenden Worten zu befüllen. Über oder für mich selbst Texte zu schreiben gehört jetzt nicht ganz zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Heute jedoch hat mich die Muse offenbar geküsst und mir sind – fast nebenbei – flugs ein paar Texte aus der sprichwörtlichen Feder geflossen.
Und damit komm ich auch zurück zum Thema »Flow«. Als ich nämlich nach einer gefühlten halben Stunde wieder einmal auf die Uhr geschaut habe, waren fast zwei Stunden vergangen. Und zwar sehr angenehme und aktivierende Stunden. Und genau das macht das Flow-Erleben aus.
Wer im Flow ist, ist mit großer Freude an der Sache, ist maximal intrinsisch, also von innen heraus, motiviert, ist in der perfekten Balance zwischen Unter- und Überforderung.Und ist danach im Normalfall nicht nur nicht müde, sondern meist sogar energetisiert und hellwach. Kinder sind übrigens wahre Flow-Weltmeister*innen, sie versinken oft förmlich in ihren Spielwelten und reagieren (wenn überhaupt) sehr unverständlich, wenn Erwachsene sie zum Beispiel zum Essen rufen oder gar verlangen, das Spielen zu beenden.
Kennen Sie Ihre potenziellen Flow-Tätigkeiten? Nach der heutigen Schreib-Session kann ich Ihnen nur raten, darauf zu schauen, regelmäßig in Ihren ganz persönlichen »Flow-Kanal« zu kommen. Was bei jemandem ein Flow-Gefühl auslöst, ist übrigens sehr individuell und unterschiedlich. Mihály Csikszentmihályi nennt diese Faktoren als Voraussetzung:
- klare Zielsetzungen
- volle Konzentration auf das Tun
- das Gefühl der Kontrolle über die Tätigkeit und
- ein optimales Verhältnis zwischen Anforderungen und Fähigkeiten*
Sprich, dort, wo Ihre Stärken liegen, wo Dingen Ihnen leichtfallen, wo Sie mit Spaß an der Freude ein Ziel verfolgen, werden Sie ganz sicher fündig. Machen Sie sich auf die Suche, es lohnt sich!
*Quelle: Markus Ebner, Positive Leadership, S. 174