Wie viel Sicherheit brauche ich?
Letzte Woche hab ich an dieser Stelle ganz allgemein von unseren Grundmotiven geschrieben, dass es gut sei, wenn wir unsere jeweils ganz individuelle »innere Landkarte« kennen. Um besser zu verstehen, wie wir ticken und warum wir uns lieber so und nicht anders verhalten, eher so als anders kommunizieren oder Dinge so und nicht anders bewerten. Heute werfe ich mit Ihnen einen Blick auf das Motiv-Paar Vorsicht und Wagnis.
Hier zur Sicherheit noch einmal meine grundlegende Haltung zu diesem Thema: Sich seiner inneren Motive als Teil der eigenen Persönlichkeit bewusst zu sein, ist EINE Möglichkeit auf sich selbst zu schauen und persönlich wachsen zu können. Die MotivPotenzialAnalyse MPA, mit der ich gerne arbeite, verkündet weder die einzig gültige Wahrheit, noch wertet sie Motive und ihre Ausprägungen in irgendeiner Form. Sie macht Dinge sichtbar und damit oft leichter besprechbar.
Vorsicht und Wagnis also, eines von 13 Motiv-Paaren der MPA. Menschen, denen die Gewissheit von Folgen, die Vorhersehbarkeit von Situationen angenehm ist, haben mit großer Wahrscheinlichkeit ein größeres Vorsichts-Motiv. Sie lieben den Nervenkitzel und herausfordernde Situationen? Könnte gut sein, dass Ihr Wagnis-Motiv stärker ist.
Das Wissen ob unserer Motive ist eine gute Basis für Reflexionen mit Fragen wie »Wobei spüre ich dieses Motiv ganz besonders?« »Wie gut kann ich es leben, oder wie oft muss ich es unterdrücken?“ Wenn wir uns an die Wasserball-Analogie vom letzten Mal erinnern: »Darf der Wasserball auf der Oberfläche schwimmen oder muss ich ihn unter Wasser drücken?“
Beobachten Sie sich in den nächsten Tagen doch immer wieder einmal selbst, bei der Arbeit, in der Freizeit, in der Kommunikation mit Ihren Lieben, Freunden und Freundinnen, Mitarbeitenden oder Ihrer Führungskraft. Denken Sie an Ihnen wichtige Situationen aus der Vergangenheit oder versetzen Sie sich in mögliche Zukunfts-Szenarien: Tendieren Sie eher zur Vorsicht oder zum Wagnis? Was fühlt sich besser an? Denn genau darum geht es bei unseren Motiven, um die Emotion, die wir mit bestimmten Dingen verbinden. Bitten Sie Ihren Kopf also, ein paar Schritte zurück zu treten und holen Sie Ihre Gefühle auf die Bühne!
Beim nächsten Mal geht’s um unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Bleiben Sie dran!