Selbstfürsorge
»Schönes Wochenende!« Oder »Ich wünsch dir ein entspanntes und erholsames Wochenende!« So oder so ähnlich schreiben oder sagen wir das immer wieder. Und meinen es hoffentlich auch ehrlich. Aber wissen wir auch, was uns selbst gut tut? Damit wir uns entspannen und erholen? Und wenn wir es wissen, nehmen wir uns genügend Zeit dafür?
Gewusst oder zumindest gespürt hab ich es schon länger (schon immer?), zugelassen und mir gegönnt erst seit ein paar Jahren. Damit ich in meiner Mitte und ausgeglichen bin, brauche ich regelmäßig Zeit für mich. Für mich alleine. Ohne Termine, ohne Freizeitaktivitäten, ohne sozialen Kontakte. Sogar ohne die Menschen, die mir am nächsten und liebsten sind.
Heute ist das selbstverständlich für mich, und wenn es doch passiert, dass ich eine Zeit lang »darauf vergesse«, merke ich das ziemlich rasch. Weil ich unrund werde. Und mir dann bewusst eine Alleine-Auszeit gönne. Manchmal genügt eine Stunde, manchmal brauch ich auch einen ganzen Tag.
Und so haben wir alle Bedürfnisse, die erfüllt werden möchten, damit es uns gut geht. So weit, so klar. Immer wieder höre ich jedoch von anderen, dass am Ende des Tages, der Woche, des Monats … keine Zeit für sie selbst bleibt. Um was immer auch zu tun, was ihnen gut tut.
Ich behaupte, und das ist vielleicht eine gewagte These, dass viele Menschen gar nicht wissen, was ihnen eigentlich gut tut. Der Kalender mit all seinen Aktivitäten, Familie und Freunde mit ihren Erwartungen, die Gesellschaft mit ihren (vermeintlichen Normen) geben vor, was gut für uns ist. Oder zu sein hat.
Was ich damit sagen möchte: Nehmen Sie sich immer wieder einmal ein paar Minuten und spüren Sie nach (nachdenken hilft da oft nicht), was Sie wirklich brauchen, um sich etwas Gutes zu tun. Und nehmen Sie sich Zeit dazu. Wäre schade, wenn Sie am Ende Ihres Lebens draufkommen, dass da was gefehlt hat.
Und by the way: Nur wenn’s uns selbst gut geht, haben auch die anderen etwas davon. In diesem Sinne: Übernehmen Sie die Verantwortung – und schönes Wochenende!