Die eigenen Grundmotive kennen
Ich sehe das so: Sich um sich selbst zu kümmern und auf sich zu achten, ist weder egoistisch noch selbstsüchtig. Zumindest nicht per se. Denn nur, wenn es mir selbst gut geht, kann ich gut für andere da sein.
Theoretisch geht es aus meiner Sicht in der Hauptsache dabei darum, Dinge zu tun, die unseren eigenen Anlagen und Stärken entsprechen, die uns von innen heraus motivieren und uns Freude machen. Eigentlich ja ganz einfach. Und doch – Sie kennen das vielleicht auch – sind wir uns manchmal nicht ganz sicher, was das wirklich sein könnte.
Manchmal ist es hilfreich, sich eines (Online-)Tools zu bedienen, um sich besser kennenzulernen. Derer gibt es sehr viele am Markt, einige davon habe ich kennengelernt und sozusagen am eigenen Leib ausprobiert. Wirklich überzeugt war ich lange Zeit von keiner dieser Analysen. Ich bin ein wenig skeptisch, wenn ich »oben etwas ins System einwerfe« (also Fragen oder Aussagen mittels einer Skala bewerte) und »unten dann rauskommt, wer oder wie ich so bin«.
Vor einigen Jahren bin zu diesem Thema über eine meiner Lieblings-Coach-Kolleginnen auf die sogenannten »Grundmotive« gestoßen. Sie sind so etwas wie unsere »innere Landkarte«, die uns zeigt, wie wir so ticken. In diesen Motiven steckt unsere intrinsische Motivation, also die Energie, die wir für bestimmte Dinge haben, oder eben auch nicht. Diese Motivation von innen heraus entsteht nicht aus Vernunft, sondern hat immer mit positiven Emotionen zu tun. Die wir als Menschen ja ganz generell anstreben. Und hier schließt sich der Kreis: Je besser ich meine eigenen Motive kenne, desto besser kann ich für mich und mein Wohlbefinden sorgen.
Ein Werkzeug, mit dem ich als Coach sehr gerne arbeite, ist die »MotivationsPotenzialAnalyse MPA«. Völlig ohne zu werten und Menschen in Kategorien zu stecken, misst diese Analyse unsere Emotionen, und damit unser Energiepotenzial. Für unser Verhalten, unsere Entscheidungen oder die Art, wie wir kommunizieren, macht es einfach einen Unterschied, ob wir Entscheidungen beispielsweise lieber alleine oder im Team treffen. Ob wir uns gerne mit anderen messen und Freude am Gewinnen haben, oder danach streben, Konflikte zu vermeiden und Kompromisse zu finden.
Und dazu habe ich bei Nele Kreyßig aus dem MPA-Team eine sehr schöne Metapher kennengelernt: Unsere Motive sind wie Wasserbälle, die auf der Wasseroberfläche schwimmen. Je größer das Motiv, desto größer der Ball. Wenn wir starke Motive – warum auch immer – nicht leben können, müssen wir sie bildlich »unter die Wasseroberfläche drücken«. Und das ist ganz schön anstrengend. Und führt zu Unzufriedenheit, Disbalance, Erschöpfung und im schlimmsten Fall zu Burn Out.
Ich werde an dieser Stelle Zug um Zug einzelne Grundmotive und ihre Bedeutung für unser Leben vorstellen. Wenn Sie das interessiert, bleiben Sie dran: Ich freue mich auf Sie und Ihre Kommentare!