Aus aktuellem Anlass, weil ich heute einen Artikel darüber gelesen habe. Offenbar ist das Thema »Bad Leadership« tatsächlich und leider ein sehr aktuelles. Immer wieder stolpere ich in den Medien darüber, immer wieder erzählen mir Menschen über »schlechte« Führungskräfte. Und das quer durch die Branchen und Unternehmensgrößen.
Mir gehen dazu viele Gedanken und Fragen durch den Kopf. Wie kommt es dazu, dass offenbar häufig Menschen in Führungspositionen sind, die keine positive (Aus-)Wirkung haben, weder auf die Mitarbeitenden, noch auf das Unternehmen, und ganz sicher nicht auf sich selbst. Denn meine Hypothese ist, dass Leadership, Führen in so einem Fall keine Freude machen kann.
Mir ist natürlich bewusst, dass das Thema ein weites ist und die Definition, was »bad leadership« ist, eine schwierige. Die mir selbstredend nicht zusteht. Ich definiere im Gegensatz dazu »gute« Führung. Das mag einerseits genauso schwierig und subjektiv sein, auf der anderen Seite gibt es dazu bereits viele wissenschaftliche Studien: Positive Leader sorgen für Rahmenbedingungen, in denen sich ihre Mitarbeitenden wohlfühlen, ihre Stärken ausleben können, positive Beziehungen im Arbeitsumfeld erleben, Sinn in ihrer Tätigkeit sehen und selbstwirksam Ziele erreichen. Kurz, diese Führungskräfte sorgen für das PERMA ihrer Leute. Positive emotions, Engagement, Relationships, Meaning, Accomplishment. Und damit – auch das ist wissenschaftlich erwiesen – fürs eigene PERMA und damit Wohlbefinden und den wirtschaftlichen Unternehmens-Erfolg.
Das ist die eine Seite. Die andere Seite, die mich beschäftigt: Wie ist es möglich, dass Menschen in Führungspositionen andere, oft über Jahre, respektlos behandeln, unter Druck setzen, lächerlich machen, und noch vieles mehr. Auch das sicherlich eine Frage, die sich nicht so einfach beantworten lässt. Weil es hier um Macht und Hierarchie geht, um gewachsene Kultur, vielleicht auch um Glaubenssätze, dass das eben so ist in der Arbeitswelt. Und dann möglicherweise sogar um (lieb gewonnene) Opferrollen. »Wenn nur der Chef ein besserer/anderer wäre …«, «Es liegt ja nur an meiner Vorgesetzten, ich würd‘ ja eh wollen …«.
Ich bin überzeugt, dass wir alle an einer positiven Veränderung teilhaben können, indem wir das eine oder andere Mal anders reagieren, bewusst Grenzen ziehen, Verhaltens-Alternativen erwägen, eigene Klarheit gewinnen und unseren Standpunkt auch klar vertreten und kommunizieren.
Und ich weiß, das ist kein Spaziergang. Da lässt sich wiederum einwenden, dass das nicht geht, eben weil es hierarchische Strukturen gibt, weil man in einem Abhängigkeitsverhältnis ist, weil die Sorge besteht, dass dieses Verhalten (negative) Konsequenzen haben könnte.
Jedoch weiß ich auch, auch aus eigener Erfahrung, dass sich (meist) nichts ändern, wenn man selbst nichts ändert.
Ich begleite Sie übrigens gerne auf Ihrem Weg, wenn Sie in Ihrem Arbeitsumfeld für positive Veränderungen sorgen möchten!